4.14.2012

Eigentlich wollte ich Grass auf die Schulter klopfen . . .

. . . und das mache ich auch. Bloß eben nicht alleine. Die "Financal Times Deutschland" hat vor einer Woche Berliner Bürger befragt zu Grass und zur Grass-These, dass "Israel den Weltfrieden bedroht". 6026 Bürger haben ihre Stimme abgegeben. 54 Prozent meinten, die These sei richtig, 29 Prozent halten sie für diskussionswürdig. "Unsinnig" nannten sie 9 Prozent, "Antisemitisch" und "gefährlich", bezeichneten sie je 4 Prozent der Leser. 83 Prozent also stehen zur Grass-These. Wenn das kein kollektives Schulterklopfen ist, was ist es dann?

Wat, so ville Antisemiten jibbts in Germany?

Nein, Herr Innenminister Eli Jischai, Sie müssen mir jetzt kein Einreiseverbot erteilen. Ich habe nicht die Absicht . . ! Und wenn, dann höchstens im Panzer und nur für die Durchsetzung der UN-Resolution 242 (in UN-Friedensmission).

UN_Resolution 242
Der Sicherheitsrat, mit dem Ausdruck seiner anhaltenden Besorgnis über die ernste Situation im Nahen Osten, unter Betonung der Unzulässigkeit des Gebietserwerbs durch Krieg und der Notwendigkeit, auf einen gerechten und dauerhaften Frieden hinzuarbeiten, in dem jeder Staat der Region in Sicherheit leben kann, ferner unter Betonung dessen, dass alle Mitgliedstaaten mit der Annahme der Charta der Vereinten Nationen die Verpflichtung eingegangen sind, in Übereinstimmung mit Artikel 2 der Charta zu handeln,
1. erklärt, dass die Verwirklichung der Grundsätze der Charta die Schaffung eines gerechten und dauerhaften Friedens im Nahen Osten verlangt, der die Anwendung der beiden folgenden Grundsätze einschließen sollte:
i) Rückzug der israelischen Streitkräfte aus (den)* Gebieten, die während des jüngsten Konflikts besetzt wurden;
ii) Beendigung jeder Geltendmachung des Kriegszustands beziehungsweise jedes Kriegszustands sowie Achtung und Anerkennung der Souveränität, territorialen Unversehrtheit und politischen Unabhängigkeit eines jeden Staates in der Region und seines Rechts, innerhalb sicherer und anerkannter Grenzen frei von Androhungen oder Akten der Gewalt in Frieden zu leben;
2. erklärt ferner, dass es notwendig ist,
a) die Freiheit der Schifffahrt auf den internationalen Wasserwegen in der Region zu garantieren;
b) eine gerechte Regelung des Flüchtlingsproblems herbeizuführen;
c) die territoriale Unverletzlichkeit und politische Unabhängigkeit eines jeden Staates der Region durch Maßnahmen zu garantieren, die auch die Schaffung entmilitarisierter Zonen einschließen;
3. ersucht den Generalsekretär, einen Sonderbeauftragten zu ernennen, der sich in den Nahen Osten begeben soll, um mit den beteiligten Staaten Verbindung aufzunehmen und zu unterhalten, mit dem Ziel, eine Einigung zu fördern und die Bemühungen zur Herbeiführung einer friedlichen und akzeptierten Regelung im Einklang mit den Bestimmungen und Grundsätzen dieser Resolution zu unterstützen;
4. ersucht den Generalsekretär, dem Sicherheitsrat baldmöglichst über den Stand der Bemühungen des Sonderbeauftragten Bericht zu erstatten.
Auf der 1382. Sitzung des Sicherheitsrats einstimmig verabschiedet.

Schon Koran bestellt?

Es rauscht wieder mal im deutschen Mainstream-Wald. Die Salafisten wollen den Koran kostenlos verteilen? Frechheit! 20 Millionen Bibeln haben die Evangelikalen in den letzten zehn Jahren auf die deutsche Bevölkerung abgeworfen. Wer regt sich darüber auf? Die Zeugen Jehovas klingeln monatlich mindestens zweimal an meiner Haustür und haben den "Wachturm" dabei. Im Fernsehen um Ostern haben die öffentlich-rechtlichen uns wieder reichlich mit Jesusgeschichten-Filmen beschossen. Und jetzt auch noch die Salafisten? Das ginge zu weit, sagt die Politik, wiederholen die Medien. Ja und? Ich habe vorhin gerade ein kostenloses Exemplar des "Quran" bestellt. Ich fürchte mich halt vor nix.

4.12.2012

Unser Nachwuchs ist auch nicht mehr, was er noch nie war

"Ein alter Zausel und notorischer Querulant hatte unaufgefordert Briefe an verschiedene Redaktionen verschickt. Er wolle gerne seine Meinung zur politischen Lage im Nahen Osten in die Welt posaunen . . . ". "Gewöhnlich landen solche Schreiben von alten Knackern . . . im Papierkorb." "Diesmal . . . (handelte es sich) bei der Nervensäge um einen Literatur-Nobelpreisträger." ". . . versprach sein Beitrag doch bei aller Banalität nicht wenig Aufmerksamkeit und eine verkaufsfördernde Debatte." "Jeder Spinner, der eine abstruse Auffassung bekannt machen will, inszeniert sich selbst als Maulheld." ". . .der selten dämliche Titel. . ." "Ist es Masochismus oder oder halbstarke Prahlerei . . .?" "Über das erzählerische Werk . . . möchte ich mir kein Urteil erlauben, vor allem, weil ich keine Zeile von ihm gelesen habe." "Ein politischer Kommentator müsste sich schämen, spulte er Allerweltsgenöle so fantasielos und ausufernd herunter." "Wann immer er eine Meinung äußert, kann man sich ziemlich sicher sein, dass genau das Gegenteil zutrifft."

Natürlich wissen Sie, um was es geht. Um Günter Grass. Die Zitate stammen allesamt aus einem 99-Zeilen-Beitrag in "Sächsische Zeitung" Dresden, in dem sich der Auto mit der Diskussion auf Grass´s "Was gesagt werden muß" beschäftigt. Erstaunlich! Und das ist er, der "Autor":



Vermutlich denkt und handelt Bittner nach der Lebensmaxime "je mehr ich ihn erniedrige, um so mehr erhöhe ich mich!"